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Ziemlich beste Freunde

Erinnern Sie sich an den legendär gewordenen französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ aus dem Jahr 2012? Es ist der Film einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier Männer, der im Nu Millionen von Besuchern in die Kinos holte.

Von ziemlich besten Freunden möchte ich gerne in einem anderen Zusammenhang sprechen: Von Freundschaft erfahren wir auch in der Passions- und Ostergeschichte. Ich greife damit einen Gedanken von Sabine Henning, Redakteurin bei Andere Zeiten, auf.

Jesus hatte in seiner relativ kurzen Wirkungszeit ziemlich beste Freunde um sich. Er sprach sie an, einen nach dem anderen und sie blieben ihm treu, gingen mit ihm durch dick und dünn, selbst wenn er ihnen manchmal als Überflieger erschien, sie ihm nicht so ganz folgen konnten. 12 Freunde waren es, die zur engen Clique zählten. Doch da gab es auch einige Frauen, die häufig dabei waren.

Diese Freundschaft wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt. Und davon erzählt uns die Passions- und Ostergeschichte. An jenem Abend, als Jesus mit seinen Freunden das Passahfest feierte und bereits wusste, dass es ein Abschiedsmahl sein würde, da kündigte Judas die Freundschaft auf. Geld war ihm wichtiger als Freundschaft. Und er beging Verrat an seinem Freund. Auch Petrus, der doch meinte, der beste Freund von Jesus zu sein, hielt nicht zu ihm, als dieser in Bedrängnis kam. Die Freundschaft begann zu bröckeln. Nein, durch dick und dünn mit Jesus zu gehen, dazu waren die Freunde letztlich doch nicht bereit. Freundschaft überdauert nicht jede Krise. Das ist bis heute so geblieben.

Immerhin: Zwei der Frauen, Maria und Maria Magdalena, blieben bis zum Schluss bei Jesus. Sie konnten seinen Tod nicht verhindern, aber sie bewiesen ihm ihre Treue. Und die hielt über den Tod hinaus an. Sie suchten das Grab auf, gemeinsam mit einer weiteren Freundin, Salome, um ihren toten Freund einzubalsamieren.

Dass die Freundschaft nicht für immer zerstört war, sondern die Chance hatte neu aufzuleben, verdanken wir der Auferstehung Jesu von den Toten. Jesus suchte seine Freunde wieder auf. Dabei spürte er, wie sehr sie um ihn getrauert hatten. Ganz deutlich wurde das bei den beiden Jüngern aus Emmaus, die dem vermeintlich Fremden ihre ganze Trauer ausschütteten. Und die Freundschaft konnte neu aufblühen. Sie wuchs nach Jesu Himmelfahrt sogar noch. Immer mehr Menschen verstanden Jesus Christus als ihren Freund, dem sie sich anvertrauen konnten.

Freundschaft ist etwas ganz Besonderes, manchmal fragil, manchmal unerschütterlich. Das wissen wir aus eigener Erfahrung. Jesus jedenfalls ist in seiner Freundschaft zu uns durch dick und dünn gegangen.

Pfarrerin Brigitte Rohde


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