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Aus Hainburg direkt in den Ruhestand

Pfarrerin Brigitte Rohde sagt Gemeinde und aktivem Dienst Adieu

Bereiteten Pfarrerin Brigitte Rohde (Mitte) einen würdigen Abschied aus dem aktiven Dienst: (v. l.) Dekan Steffen Held, Propst Stephan Arras, (v. r.) Hainburgs Kirchenvorstandsvorsitzender Wolfgang Barth und Pfarrkollegin Kathrin Brozio.

„Vielen Dank für alles, was Ihr mir gegeben habt!“ Mit diesen Worten verabschiedete sich die Hainburger Pfarrerin Brigitte Rohde am vergangenen Samstag, 15. Januar, im Rahmen eines pandemiekonformen und dennoch festlichen und warmherzigen Gottesdienstes von Gemeinde und Weggefährt*innen.



Die letzten sechs ihrer insgesamt 37 Arbeitsjahre im Pfarramt hatte die rührige Geistliche in den beiden Ortsteilen Hainstadt und Klein-Krotzenburg gewirkt. Ganz gleich, ob als Seelsorgerin, im Konfi-Unterricht, in der Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen der Gemeinde oder in der guten Ökumene, die dem Abschiedsgottesdienst auch die Türen der deutlich größeren katholischen Pfarrkirche St. Wendelinus in Hainstadt geöffnet hatte: „Stets sind Sie nahe bei den Menschen gewesen“, würdigte und bedankte der neue Propst der Propstei Starkenburg, Pfarrer Stephan Arras, Brigitte Rohdes unprätentiöse und lebensnahe Art, auf Menschen zuzugehen. Er entpflichtete die Theologin auch formell und segnete sie für den weiteren Lebensweg.

 

Seelsorge und Leitungsämter

Im Jahr 1987 in Fritzlar zur Pfarrerin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ordiniert, hatte Brigitte Rohdes berufliches Engagement zunächst der Klinik- und Gehörlosenseelsorge gegolten. „Später waren Sie oft in leitenden Positionen zu finden“, so der Propst; etwa als Sprecherin der Klinikseelsorge im Sprengel Hanau, als Katechetische Studienleiterin, als stellvertretende Dekanin oder Vorstandsmitglied der Althanauer Hospitalstiftung. 

 

„Gott hilft uns, wenn wir an Grenzen stoßen“

In ihrer Abschiedspredigt schilderte Brigitte Rohde sich, ausgehend vom Psalmwort „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“ zudem als regelmäßige Grenzgängerin, die ihr beruflicher Weg auch nach Nürnberg in die bayerische Landeskirche und zuletzt eben nach Hainburg auf das Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau geführt hatte. „Das ist eine Erfahrung, die mich mein ganzes Berufsleben hindurch begleitet hat“, ist sie überzeugt.

„Dabei sind mir Hindernisse immer ein Ansporn gewesen“, so die Pfarrerin rückblickend. „Ich war immer neugierig und habe gern über Grenzen hinweggeschaut. Gott hilft uns, wenn wir an Grenzen stoßen oder Durststrecken überwinden müssen“ - das hat Brigitte Rohde über ihre Berufsjahre getragen, und dies weiterzugeben war ihr das wichtigste Anliegen, gerade auch in der Corona-Pandemie. „Ich wünsche euch, dass Ihr Gottes Hand spürt, die er euch entgegenstreckt. Achtet aufeinander, und seid füreinander da!“ Und ein Lob war ihr zum Abschied besonders wichtig: „Lachen und feiern - das könnt ihr Hainburger besonders gut.“

 

„Vertrauensvoll, wertschätzend und ohne Reibungsverluste“

„Seelsorge war das wichtigste überhaupt!“ Im Namen der Kirchengemeinde fand Kirchenvorstands-Vorsitzender Wolfgang Barth besondere Worte: Er erinnerte nicht nur an den beherzten Auftritt als Katharina von Bora bei den Feierlichkeiten zum 500. Reformationsjubiläum, sondern dankte auch dafür, „dass sie sich von Beginn an auf das Abenteuer Hainburg eingelassen“ und die Teamarbeit im Kirchenvorstand sich „vertrauensvoll, wertschätzend und ohne Reibungsverluste“ gestaltet habe.

Herzlich fielen die weiteren Glück- und Segenswünsche aus, die auf den Gottesdienst folgten: Im Namen der katholischen Pfarrgemeinden Hainburgs grüßte Pfarrer und Dekan Dieter Bockholt. Bürgermeister Alexander Böhn überbrachte die Honneurs der Kommunalgemeinde und eine augenzwinkernde Einladung zur nächsten Seniorenschifffahrt. Mit den Pfarrer*innen Leonie Krauß-Buck, Alexandru Lita und Thomas Reitz aus Seligenstadt und Mainhausen sowie Daniela Wieners aus Steinheim dankten auch Kollegen aus der Nachbarschaft der „Mainperlen“ für Zusammenarbeit und Impulse. 

 

Nachfolge bereits in Sicht

Für die Nachfolge sei, so Kirchenvorstands-Vorsitzender Barth, eine gute Regelung in Sicht. Der Kirchenvorstand ist derzeit im Gespräch mit Dekan Steffen Held und den zuständigen Stellen der EKHN-Kirchenverwaltung in Darmstadt und hofft, bereits zum März die Nachfolgeregelung bekannt geben zu können. 


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