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AN(GE)DACHT

Liebe Leserin, lieber Leser,

kürzlich war im Spiegel ein Interview mit dem Berliner Dokumentarfilmer und Politologen Peter Steudtner zu lesen. Er war in der Türkei festgenommen worden, als er einen Workshop verschiedener Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, begleitete.

Er erzählte nach seiner fast vier Monate andauernden Haft, wie die Verbundenheit mit seiner Kirchengemeinde ihn in dieser Zeit gestärkt habe. An jedem Tag wurde um 18 Uhr in der Berliner Gethsemane-Gemeinde für ihn und die anderen Festgenommenen gebetet. "Ich setzte mich zur selben Zeit in den Hof und sang die Lieder, die sie auch sangen: 'Wachet und betet', 'Der Himmel geht über allen auf', 'We shall overcome' ", sagte er im Interview.

Es tut gut, die Unterstützung anderer Menschen zu spüren. Und es liegt eine besondere Kraft im gemeinsamen Singen, Glauben und Beten.

Manchmal sagen mir alte Menschen, wenn ich sie besuche: "Ich schaffe es jetzt nicht mehr, zum Gottesdienst zu kommen. Aber ich vermisse das." Das ist der Grund, warum in jedem Gottesdienst beim Vaterunser die Glocken geläutet werden: Wo immer Menschen dann das Läuten hören, sind sie eingeladen, mit zu beten. An ganz unterschiedlichen Orten sind sie trotzdem Teil der Gemeinschaft.

Es ist für mich ein wichtiger und hoffnungsvoller Gedanke, dass Menschen überall auf der Erde verbunden sind im Glauben an Gott und im Gebet um Gerechtigkeit und Frieden.

Wir gehen in diesen Wochen durch die Passionszeit auf Ostern zu. Ich wünsche Ihnen auf diesem Weg Gottes Segen und die stärkende Verbundenheit mit anderen Menschen.

Herzlich grüßt Sie

Ihre Pfarrerin

Kathrin Brozio


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