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AN(GE)DACHT

Liebe Leserin, lieber Leser,

die aktuellen Schrecken- und Krisenszenarien, die uns im Wesentlichen beherrschen, stellen Vieles in Frage. Wie soll es mit dieser Welt weitergehen? Was hat Bestand? Was muss sich dringend verändern? Welches ist unsere Aufgabe?

Wir suchen Alternativen, die uns aus der Resignation herausholen, die uns helfen, mit diesen Szenarien umzugehen und gelangen unwillkürlich zu den biblischen Gegenbildern, wie sie auch der Prophet Jesaja ausmalt. Es sind Bilder von einem messianischen Friedensreich. Es sind Prophezeiungen, die die Phantasie anregen, Denkschemata aufbrechen, Mut machen, befreien und heilen.

In den Bibelworten, die über dem Dezember stehen, ist der kleine Junge im Mittelpunkt, der gefährliche Tiere ohne Hilfe und Schutz leitet. Die Tiere, die auch bedrohlich sein können, fügen weder dem Kind noch den schwächeren Tieren Schaden zu. Das Bild des alttestamentlichen Propheten stellt damit Gewohntes für uns auf den Kopf. Und verbindet sich mit einem anderen Bild aus dem Neuen Testament, das uns in diesen Tagen begegnet. Es ist das Bild des Retters, der in Gestalt eines scheinbar hilflosen Kindes in einem Stall zur Welt kommt. Das Menschen- und Gotteskind hat so viel Kraft, dass Blinde sehen, Lahme gehen, Verzweifelte sich wahrgenommen und aufgehoben wissen, neues Leben erwacht, Frieden sich in auswegloser Situation entfaltet.

„Fürchtet euch nicht!“ rufen uns diese Bilder zu, „Versinkt nicht in Eurer Angst! Fürchtet Euch nicht vor dem Leben! Gott ist da, Euch und die ganze Welt zu heilen.“

Den wilden Tieren, vor denen wir weglaufen möchten, auf ungewohnte Weise zu begegnen, Gott zu vertrauen, menschlich zu bleiben - ob das unsere Aufgabe ist?

Ich wünsche Ihnen und Euch in dieser Hoffnung eine gesegnete Adventszeit, ein Weihnachtsfest in Frieden und ein gutes neues Jahr!

Pfarrerin Leonie Krauß-Buck


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