Menu
Menü
X

AN(GE)DACHT

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit...

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn wir dieses Lied im Gottesdienst anstimmen, mit Klavier- oder Orgelbegleitung, dann ist für mich Advent. Es öffnet mir die Tür zum Advent und hilft mir, gemeinsam mit denen, deren Stimmen ich neben mir höre, in die Vorbereitungszeit auf Weihnachten hineinzufinden. Wie wird das in diesem Jahr sein, wenn Gemeindegesang nicht möglich ist?

Eigentlich ist doch die Advents- und Weihnachtszeit auch die Zeit der Begegnungen, der schönen Feiern und der Besuche. Und bestimmt fällt es vielen schwer, dass sie in diesem Jahr an den Feiertagen nicht die Türen für Familie und Freunde weit öffnen können. Vielleicht rücken gerade jetzt, wo das Jahr langsam zu Ende geht, die Härte der vergangenen Monate noch einmal an uns heran. Was Corona für die persönliche Situation bedeutet hat: gesundheitliche Sorgen. Berufliche Ungewissheit. Oder die Gedanken, wie schwer es manchmal war, als die Schulen und Kindergärten geschlossen waren. Oder wie traurig es weiterhin ist, dass Besuche in Pflegeheimen und Krankenhäusern nur sehr eingeschränkt möglich sind und wir Türen zu den Menschen nicht öffnen dürfen, denen wir so gerne ganz nah wären.

Und trotzdem ist Advent, auch in diesem Jahr. Weil Gott zu uns kommt. Er wird in dem Adventslied „Tröster“ genannt. Ich denke an Menschen in der Nähe und Ferne und auch daran, wo ich selbst Trost nötig habe.

Vielleicht erleben wir diese Wochen als eine stillere Zeit als sonst. Und es könnte uns leichter fallen, die Ruhe, nach der wir uns im Advent oft sehnen, auch zu finden. Dann ist es eher die Tür nach innen , die in diesem Jahr Bedeutung hat. Die Tür, hinter der Gott auf uns wartet und wir etwas empfinden können von seiner Gegenwart und seinem Trost. Wenn Sie mögen, kann das folgende Gebet Sie durch die Adventszeit begleiten:

Komm o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.

Was in mir ist, Gott, in meinem Herzen,

das möchte ich dir anvertrauen.

Danke, dass dir nichts zu klein

und nichts zu groß ist von dem, was mich bewegt.

Bitte segne diese Adventszeit für alle Menschen.

Wärme die Herzen mit deinem Trost.

Erleuchte die Augen mit Freude.

Hilf uns, die adventlichen Zeichen deiner Gegenwart in unserer Welt zu sehen.

Stärke unsere Hände und richte unsere Füße

auf den Weg des Friedens miteinander und mit dir. Amen.

 

Seien Sie gut behütet auf Ihren Wegen durch die kommende Zeit auf Weihnachten hin.

Ihre Pfarrerin

Kathrin Brozio


top