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AN(GE)DACHT

Den Stein ins Rollen bringen

Sie kennen vermutlich Samuel Koch. Bei der Sendung "Wetten, dass?" war er während seiner Wette so unglücklich gestürzt, dass er querschnittgelähmt auf den Rollstuhl und ständige Hilfe angewiesen ist. Die Bilder gingen seinerzeit durch die Medien und lösten große Bestürzung aus. Nicht zuletzt wird Samuel Koch selbst das Unglück zunächst als Scherbenhaufen seines Lebens verstanden haben. Wir wissen: Es ist ihm gelungen, wieder "auf die Beine zu kommen". Er hat es gelernt, sich nicht nur mit der neuen Situation zu arrangieren, sondern das Beste aus seinem Leben zu machen. Er ist neu durchgestartet und Schauspieler geworden.

Er ist ein Beispiel dafür, wie man gut in das Leben zurückfinden kann. Eine Auferstehungsgeschichte im Alltag. Es muss nicht immer so dramatisch ablaufen wie seinerzeit bei Samuel Koch. Aber viele von uns machen in ihrem Leben die Erfahrung, aus einer Niederlage wieder hochzukommen, nach einer Leidenssituation neues Glück zu erfahren.

An Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu von den Toten. Verurteilung, Kreuzigung und Tod sind nicht endgültig. Jesus ist zurück- gekehrt ins Leben. Es fällt uns schwer, das mit unserem Menschenverstand zu begreifen. Und doch macht es uns Mut, wenn unsere Zukunft perspektivlos zu sein scheint, wenn wir an eine Grenze stoßen, wenn wir vor einer Mauer stehen, die wir allein nicht überwinden können. Gott hilft uns, an die Zukunft zu glauben und Grenzen zu überwinden. "Mit meinem Gott springe ich über Mauern" (Ps. 18, 30).

In der Ostergeschichte hören wir, dass drei Freundinnen Jesu Grab aufsuchen und sehen, dass der schwere Stein zur Seite geräumt ist. Jesus ist nicht mehr im Reich der Toten, sondern zurückgekehrt in das Leben. Ganz bald wird er sich seinen Freunden zeigen, lebendig unter ihnen sein (Mk.16, 1-8). Gott selbst hat an Ostern den Stein ins Rollen gebracht, das Hindernis aus dem Weg geräumt. Er kann Veränderungen herbeiführen und neues Leben ermöglichen. Darum ist Ostern nicht nur ein hoffnungsvolles, sondern auch ein freudiges Fest. Auf die Leidenszeit folgt die österliche Zeit.

Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Osterfest!

Ihre Pfarrerin Brigitte Rohde


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