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AN(GE)DACHT

Pfingsten - so hörte ich einmal bei einer evangelischen Morgenfeier im Radio - Pfingsten sei im doppelten Sinn ein schönes Frühlingsfest. Es werde nicht nur grundsätzlich in dieser Jahreszeit gefeiert, sondern das Pfingstfest könne weltweit als Frühling der Christenheit gesehen werden. Tatsächlich wird uns in der Apostelgeschichte von einem fulminanten - großartigen - Start der Kirche berichtet. Nicht nur die Jünger, die nun als Apostel eingesetzt sind, nein, Menschen von überall her werden mit Gottes Geist beflügelt. Sie lassen sich taufen und tragen die christliche Botschaft weiter. Aus den ersten kleinen Zusammenkünften der Christen entstehen immer größer werdende Gemeinden. Rückblickend wissen wir, dass es kein leichtes und stetiges Wachstum der Kirche war. Schon damals, im kirchlichen Frühling, waren die christlichen Gemeinden Repressalien, wie zum Beispiel Verfolgungen, ausgesetzt. Dennoch ist die Kirche gewachsen. Gottes Geist hat es geschafft, dass es weltweit Christen gibt.

So wird Pfingsten oft auch als Geburtstag der Kirche gefeiert. Dabei wird hier bereits auf eine alte jüdische Tradition Bezug genommen. Fünfzig Tage nach dem Passa-Fest wurde das jüdische Erntedankfest gefeiert, genannt Schawout, an dem man sich auch an die Offenbarung der Thora an das Volk Israel erinnerte. Geblieben ist in der christlichen Tradition, dass der Zeitabstand von 50 Tagen zwischen Ostern und Pfingsten eingehalten wird. Das Wort Pfingsten leitet sich entsprechend von Pentecost = 50. Tag ab und beschließt die Osterzeit.

Pfingsten ist ein schönes Frühlingsfest. Nicht nur in der Natur, auch in der Kirche will es wachsen und blühen. Gerade in einer Zeit, in der die Kirchenmitgliedschaft zu schrumpfen droht, wollen wir uns nicht entmutigen lassen und darauf vertrauen, dass der Heilige Geist Kirche immer neu in Bewegung bringt und hoffentlich auch in Zukunft dafür sorgt, dass wir den Geburtstag der Kirche feiern können.

Ein ermutigendes Zeichen wird wieder der Deutsche Evangelische Kirchentag sein, der wenige Tage später in Dortmund gefeiert wird. Aber auch in den Gemeinden vor Ort kann jede/r Einzelne von uns daran mitarbeiten, Kirche lebendig zu erhalten. Die zahlreichen Aktivitäten in unserer Gemeinde sprechen dafür. So will Pfingsten das Versprechen Jesu besiegeln: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“

Gesegnete Pfingsttage wünscht Ihnen

Pfarrerin Brigitte Rohde


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